Learning Experience Plattform (LXP): Nur ein Marketing-Gag?
Datum
09. Juni 2023

In der betrieblichen Weiterbildung sind Learning Management Systeme (LMS) ein etablierter Begriff. Immer wieder taucht aber auch der Begriff der Learning Experience Plattform (LXP) auf. Was genau ist eine LXP und wie unterscheidet sie sich von einem «herkömmlichen» LMS? Oder handelt es sich dabei lediglich um einen neuen Begriff zu Marketingzwecken?
Was ist ein Learning Management System (LMS)?
Ein Learning Management System (LMS) ist eine Softwareanwendung, mit der Unternehmen all ihre Schulungsprogramme, unabhängig davon, ob Präsenzunterricht, mehrwöchige Kurse oder einfache Lernvideos verwalten, administrieren und bereitstellen können. Mit einem LMS können zudem Online-Kurse erstellt oder angepasst werden. Es dient in erster Linie der Mitarbeiterschulung in Unternehmen und akademischen Einrichtungen wie Schulen und Universitäten.
Ein LMS basiert auf der Idee des strukturierten Lernens, d. h. es ist so konzipiert, dass den Lernenden Kurse in einer vorgegebenen Reihenfolge zugewiesen oder zur Verfügung gestellt werden. Dadurch soll der Zeitaufwand für alle Beteiligten reduziert, langfristige finanzielle Einsparungen erzielt und eine bessere Organisation der Schulungsabläufe garantiert werden. Die Effizienz der zielgerichteten Ausbildung von Mitarbeitenden steht im Zentrum, oft auch die Nachweisbarkeit von Kursabschlüssen.
Was ist eine Learning Experience Plattform (LXP)?
Der grösste Unterschied von Learning Experience Platforms (zu Deutsch «Lernerlebnisplattformen») zu den mehr verbreiteten Learning Management Systemen liegt im Wort «Experience». Bei einer LXP geht es darum, den Lernenden eine intuitive und individuell zugeschnittene Lernerfahrung zu ermöglichen.
Eine LXP sammelt Daten wie Interessen, Lernstil und Leistung eines Lernenden, um auf dieser Basis das Lernerlebnis zu personalisieren. Der Fachbegriff dafür heisst «Lernen kuratieren». Anstelle einer vorgegebenen Reihe von didaktisch aufbereiteten und strukturierten Kursen bietet ein LXP Zugang zu einer breiteren Palette von betrieblichen Kursen wie auch unstrukturierten Inhalten, darunter zum Beispiel Artikel im Internet, Videos aus YouTube und Podcasts, welche die Lernenden je nach ihren Interessen selbst erkunden können.
Beim LXP stehen also die individuellen Lernbedürfnisse im Mittelpunkt und nicht die betrieblichen Ziele einer Aus- oder Weiterbildung. Mitarbeitende können neue Lerninhalte und auch neue Lernthemen entdecken, welche für sie von Nutzen sein können.
LXP vs. LMS: Die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick
Stellt man die beiden Systeme LMS und LXP gegenüber, können diese Hauptunterschiede festgehalten werden:
-
Lernen: Ein LMS basiert primär auf «Push-Lernen», bei dem die Trainingsinhalte mit einer vorgegebenen Struktur direkt an den Lernenden zugewiesen werden. Im Gegensatz dazu fokussiert sich ein LXP auf das «Pull-Lernen», bei dem die Lernenden durch kollaborative, personalisierte Inhalte zum Lernen animiert werden.
-
Inhalt: LMS bieten in der Regel eine vorgegebene Reihe von Kursen und Materialien an, während LXP Zugriff auf ein vielfältigeres Angebot an unstrukturierten Lerninhalten bietet, welche durch den Betrieb zur Verfügung gestellt oder via Internet öffentlich zugänglich sind.
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Analytics: Ein LMS bietet Analysen zu den Kursabschlussraten, zur Kompetenzentwicklung von Mitarbeitenden und Bewertungsergebnissen. Hingegen bietet eine LXP detailliertere Analysen zum Verhalten und Engagement der Lernenden.
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Zielsetzung: Während beim LMS die gezielte und effiziente Ausbildung aus betrieblicher Sicht im Zentrum steht, ermöglicht eine LXP-Plattform Mitarbeitenden individuelle Lernerfahrungen zu sammeln, die nicht unbedingt betrieblichen Zwecken dienen müssen.
Oft wird auch das Thema Interaktion als Unterschied angepriesen. Bei vielen Unternehmen, die ein LMS einsetzen, liegt der Schwerpunkt bei der Nachweisbarkeit von Schulungen und die effektive Kompetenzentwicklung der Mitarbeitenden. Auch wenn der Fokus nicht auf der Interaktion liegt, ist ein LMS per se nicht weniger interaktiv - Denn die Interaktivität findet sowohl im Inhalt als auch durch das Kuratieren von Inhalten statt. Jeder e-Learning-Kurs, der auf einem LMS publiziert wird, kann interaktiv gestaltet werden.
Ist es eine Entweder-Oder-Frage?
Eine klare Abgrenzung zwischen den beiden Plattformen ist heute in der Praxis schwierig. LMS-Anbieter entwickeln einzelne Funktionen, in Richtung LXP (Wissensdatenbanken, Einbindung externer Lernangebote) und LXP-Plattformen entwickeln Schnittstellen zu klassischen LMS, um deren Inhalt einzubinden.
Die Lernsoftware von easylearn bezeichnen wir als LMS. Doch diese bietet auch Mitarbeiter-zentrierte Funktionen, wie beispielsweise eine benutzerfreundliche, intuitive Lernoberfläche, das Wiki als Wissensdatenbank oder Möglichkeiten für Gamification und Peer-to-Peer-Lernen. Somit stellt easylearn bereits eine Mischung der beiden Plattformen dar.
Ob LMS, LXP oder eine Mischform davon: Im Kern geht es beim LMS wie auch beim LXP um Wissensvermittlung, Nachweisbarkeit von Lernfortschritten und tolle Lernerlebnisse für Mitarbeitende. Die laufende Weiterentwicklung von easylearn sichert die Investition unserer Kunden und stellt sicher, dass wir auch zukünftige Entwicklungen und Trends der betrieblichen Bildung zu unseren Kunden bringen können.
Fazit: Obwohl eine klare Abgrenzung zwischen den beiden Plattformen schwierig ist, sind LXP nicht als Marketing-Gag einzustufen. Die Ergänzung der betrieblichen Aus- und Weiterbildung durch öffentlich zugängliche Lerninhalte kann sinnvoll sein. Dabei müssen Betriebe aber zwingend die eigenen Zielsetzungen und die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten.
In Kürze
Die wichtigsten Merkmale eines LMS
- Zentralisierte Plattform für die Organisation und Bereitstellung von Bildungsinhalten und -ressourcen
- Werkzeug zur Erstellung und Verwaltung verschiedener Kursarten und Bewertungen
- Tracking- und Berichtsfunktionen zur Überwachung der Fortschritte und Leistungen der Lernenden
- Kommunikations- und Kollaborationswerkzeuge zur Erleichterung der Interaktion zwischen Ausbildnern und Lernenden
Die wichtigsten Merkmale einer LXP
- Personalisierte Lerninhalte für einzelne Mitarbeitende
- Gibt Zugriff auf eine Vielzahl von Lernressourcen, darunter Videos, Podcasts und Artikel
- Fortgeschrittene Analysen und Nachverfolgung der Lernprozesse, um den Fortschritt der Mitarbeitenden zu messen und interessante Lerninhalte vorzuschlagen.
Sind LXP nur ein Marketing-Gag?
Nein. Auch wenn eine klare Abgrenzung zwischen den beiden Plattformen heute in der Praxis schwierig ist: Die Ergänzung der betrieblichen Aus- und Weiterbildung durch öffentlich zugängliche Lerninhalte ist sicherlich sinnvoll. So erhalten Unternehmen die grösstmögliche Vielfalt an Lerninhalten für ihre Mitarbeitenden. Wichtig ist jedoch, dass Organisationen ihre eigenen Zielsetzungen und die Wirtschaftlichkeit stets im Auge behalten.

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