Das ist der Unterschied: Learning Management System (LMS) vs. Talent Management System (TMS)

Autor

Franz Ruchti

Datum

02. February 2023

Learning Management Systeme (LMS) und Talent Management-Systeme (TMS) sind beides Tools, die von Unternehmen genutzt werden, um ihre Mitarbeitenden zu fördern und weiterzuentwickeln. Allerdings haben sie unterschiedliche Zwecke und Funktionen.

 

Was bringt einem Unternehmen ein Learning Management System?

Ein Learning Management System (LMS) ist ein Werkzeug, das Unternehmen nutzen, um Lerninhalte für Mitarbeitende bereitzustellen und ihren Lernfortschritt zu verfolgen. Es wird eingesetzt, um Schulungen und Weiterbildungen zu organisieren und verwalten, indem es beispielsweise Lernmaterialien bereitstellt, Tests und Quizzes anbietet und dabei Fortschritt der Mitarbeitenden aufzeichnet. Neben Bildungsverantwortlichen und Personalentwicklern arbeiten oftmals Sicherheitsbeauftragte, QR-Verantwortliche oder Kursleitende intensiv mit einem LMS. Die Möglichkeiten innerhalb eines LMS variieren je nach Funktionsvielfalt, wobei die LMS-Verantwortlichen im Kern dasselbe Ziel verfolgen: Sie wollen das Wissen ansprechend vermitteln und nachhaltig verankern, sodass ihr Unternehmen den Schulungsaufwand minimieren, die Lern- und Arbeitseffizienz maximieren und den Unternehmserfolg langfristig begünstigen können. Dazu erstellen sie in ihrem LMS eigene Lerninhalte (z. Bsp. e-Learnings), schreiben on- und offline Kurse aus und überwachen die Lernfortschritte der einzelnen Mitarbeitenden. 

 

Wofür dann das Talent Management System?

Ein Talent Management System (auch Talent Management Software genannt) hingegen ist ein Tool, mit welchem Unternehmen die Fähigkeiten und Fertigkeiten ihrer Mitarbeitenden identifizieren und entwickeln. Mit dem TMS können Unternehmen ihre Arbeitnehmenden bewerten, Karriereentwicklungspläne erstellen und Führungskräfte dabei unterstützen, Talente in ihrem Team zu identifizieren und zu fördern. Talent Management Systeme können auch dazu dienen, Mitarbeitende zu motivieren und zu belohnen, indem sie beispielsweise Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten.

Während Unternehmen ihre Mitarbeitenden mit einem TMS ins Unternehmen holen und sie entwickeln, bilden sie Unternehmen mit einem LMS dank Lernpfaden und Kompetenzprofilen weiter.

 

LMS vs. TMS: 2 wichtige Bildungsinstrumente – 4 Unterschiede

Die Unterscheidung eines Learning Management System (LMS) und eines Talent Management System (TMS) lässt sich grob in vier Bereiche unterteilen:

  • Ziel
  • Funktion
  • Merkmale
  • Benutzer:innen

 

Ziel

Mit einem LMS verfolgen Unternehmen andere Ziele als mit einem TMS.

Bei der Zielsetzung unterscheidet sich das Learning Management System (LMS) grundlegend vom Talent Management System: Beim LMS stehen das Lernen, die Wissensvermittlung resp. die Befähigung im Zentrum. Kurz: Fähigkeiten und Wissen sollen erweitert werden. 

Auf der anderen Seite dreht sich das TMS um die Rekrutierung, das Leistungsmanagement (Mitarbeitenden- und Team-Performance), das Lernen sowie das Entwickeln von Mitarbeitenden. Das Talent Management System hilft, dass HR-Recruiter die passenden Mitarbeitenden möglichst effizient finden, einstellen und fördern können.  

 

 

Funktion

Ein LMS beinhaltet andere Funktionen als ein TMS. Beides sind jedoch Bildungsinstrumente, mit denen Unternehmen die Kompetenzen ihrer Mitarbeitenden fördern. Dank der Learning Management Software (LMS) können Unternehmen den gesamten Knowhow-Transfer in einem System organisieren. Egal, ob sie eigene Kurse erstellen und ausschreiben, bestehende Schulungen zuweisen oder Präsenzkurse organisieren und durchführen möchten: Mit einem LMS meistern Bildungsverantwortliche sämtliche Prozesse rund um die betriebliche Wissensvermittlung einfach und effizient – von der Inhaltserstellung, über die Wissenskontrolle bis zum (teilweise gesetzlich vorgeschriebenen) Nachweis des Wissenstransfers.

Talent Management Systeme wurden entwickelt, damit Organisationen ihre Talente qualifizieren, verwalten und halten können. Mit einem TMS versucht man, die Mitarbeitenden an das Unternehmen zu binden, indem man ein effizientes Preboarding und Onboarding gewährleistet und sie, unterstützt durch ein LMS, kontinuierlich weiterbilden kann. Dabei stehen die Stärken der Mitarbeitenden und das Potenzial, welches damit im Unternehmen ausgeschöpft werden kann, im Zentrum.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Talent Management Systeme darauf abzielen, die Fähigkeiten und Fertigkeiten von Mitarbeitern zu identifizieren und zu entwickeln, während Learning Management System darauf abzielen, Mitarbeitenden Lerninhalte zur Verfügung zu stellen und ihren Lernfortschritt zu verfolgen. Beide Systeme sind wichtig, um Mitarbeitende zu fördern und weiterzuentwickeln.

 

Merkmale

Welches sind die Merkmale eines LMS und was widerspiegelt ein TMS?

 

 

 

 

 

Learning Management System (LMS)

 

Talent Management System (TMS)

  • Beschaffung, Empfehlung, Hintergrundprüfung von neuen Mitarbeitenden
  • Onboarding
  • Workforce-Management und Analyse: Leistungsbeurteilung, Produktivitätsanalyse von einzelnen Mitarbeitenden und Teams
  • Entwicklung von Führungskräften
  • Identifizierung und Auswahl von Talenten / Potenzialbewertung

 

Benutzer:innen

Wer im Unternehmen nutzt ein TMS und was gibt es über ein LMS zu wissen? Diese beiden Bildungsinstrumente unterscheiden sich grundsätzlich in vier Punkten.

Oftmals wird ein gut etabliertes Learning Management System von sämtlichen Mitarbeitenden genutzt. Lernende gelten als Hauptnutzer, indem sie e-Learnings durchlaufen, Veranstaltungen besuchen oder Assessments absolvieren. Hinzu kommen e-Learning Autoren, Administratoren, Team- und Abteilungsleiter, Personalentwickler, Sicherheitsbeauftragte, Qualitätsmanager, Referenten, Trainer, usw.. Sie nutzen das LMS, um Wissen weiterzugeben, Kurse zu administrieren oder Wissensvermittlung zu belegen (Compliance-Vorgaben).

Die Hauptnutzer von Talent Management Systemen sind HR-Führungskräfte, Personalentwickler, Recruiter und Manager, welche mit der Rekrutierung und Verwaltung neuer Mitarbeitenden beauftragt sind.

 

Kurz und knapp

Plakativ lässt sich sagen, dass ein TMS neue Mitarbeitende ins Unternehmen holt und sie entwickelt, indem man sie mit einem LMS dank Lernpfaden und Kompetenzprofilen weiterbildet.

 

Jedes Unternehmen sollte die Bedeutung eines LMS sowie eines TMS kennen. Die beiden Bildungsinstrumente beinhalten verschiedene Funktionen, welche gezielt zugunsten der Arbeits- und Lerneffizienz eingesetzt werden können.

 

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