Wer e-Learning erfolgreich etablieren möchte, sollte die Lernstrategie seiner Mitarbeitenden kennen. Diese leitet sich von den Lerntypen ab. Schliesslich geht es bei der betrieblichen Wissensvermittlung darum, den Lerninhalt an verschiedene Persönlichkeiten zu vermitteln, die das Wissen unterschiedlich verarbeiten. Dafür ist es hilfreich zu wissen, für welche Art von e-Learnings ein Analytiker brennt und wie man die Aufmerksamkeit des haptischen Lerntyps gewinnen kann. Die Praxistipps von easylearn mit kostenlosem Ideenkatalog Lerntypen erleichtern es Bildungsverantwortlichen, ihre e-Learnings passend auf alle Lerntypen zu gestalten.
Wieso sind Lerntypen beim e-Learning relevant?
Die Kursinhalte bei der digitalen Wissensvermittlung im Unternehmen können noch so durchdacht, umfassend und hochwertig sein: Werden die Lerninhalte nicht nachhaltig in den Köpfen der Mitarbeitenden verankert, so nützt das beste Wissen nichts. Qualitativ hochwertige e-Learnings bringen komplexe Sachverhalte in einen einfachen Kontext. Sie übersetzen die Fachsprache eines Lerninhalts quasi in die vertraute «Muttersprache» des Lernenden.
«Der Anwender nimmt das Wissen mit Freude auf, speichert es fortlaufend in seinem Langzeitgedächtnis, während er bereits auf den nächsten Wissenssnack brennt.» So klingt zumindest die Wunschvorstellung der Bildungsverantwortlichen. «Wenn der Lerninhalt zielgruppengerecht abgebildet wird, kann ja nichts mehr schief gehen. Oder?» Stimmt absolut – sofern e-Learning Ersteller beachten, dass ein e-Learning nicht nur die Zielgruppen erreicht, sondern unterschiedliche Persönlichkeiten, die das vermittelte Wissen auf individuelle Weise aufnehmen. Natürlich entscheidet das Vorwissen und die Lernstrategie der Mitarbeitenden, ob und wie tief ein Wissensinhalt ins Langzeitgedächtnis gelangt. Abhängig sind diese beiden Komponenten jedoch vom jeweiligen Lerntyp.
Lerntypen und ihre Lernstrategie
Bildungsverantwortliche beschäftigen sich mit verschiedenen Methoden, ihre e-Learnings attraktiv abzubilden. Oft versteifen sie sich auf die eine empfohlene Strategie und vergessen dabei, den Fokus auf die verschiedenen Lerntypen auszuweiten. Je nach Lerninhalt und Zielgruppe ergibt sich nämlich eine ganz andere Ausgangslage. So lernen beispielsweise IT-Spezialisten komplett anders als Fachleute im Gesundheitswesen oder im Verkauf – und doch können Gemeinsamkeiten auftauchen. Gleichzeitig wird das Wissen innerhalb der Berufsgruppen unterschiedlich aufgenommen. Damit Unternehmen das Wissen mit e-Learning nachhaltig vermitteln können, sollten sie die sogenannten Lerntypen kennen und die Lerninhalte auf sie abstimmen. Nur so gelingt es, relevantes Wissen nachhaltig an die gesamte Zielgruppe zu vermitteln und damit alle Persönlichkeiten abzuholen.
Diese Lerntypen sind beim e-Learning zu berücksichtigen
Bevor es an die Praxis geht, stellt sich die Frage: Welche Lerntypen gibt es überhaupt und wie unterscheidet sich ihr Lernverhalten? Es empfiehlt sich, die Zielgruppe im Unternehmen genau unter die Lupe zu nehmen. Je nach Lerntyp können Dialoge, detaillierte Problembeschreibungen, Metapher oder fundierte Fakten das Feuer des nachhaltigen Lernens entfachen. Hilfreich ist es, seinen eigenen Lerntypen zu identifizieren – so fällt es einfacher, sich in die Lernstrategien der Mitarbeitenden hineinzuversetzen. Dabei sind folgende Fragen aufschlussreich:
- Speichern Sie Wissen leicht ab, wenn Sie einen Text lesen?
- Benutzen Sie beim Lesen eines Textes farbige Stifte, um den Text zu bearbeiten und erinnern sich später an die Form bzw. Farbe?
- Suchen Sie auf den sozialen Medien eher nach einem schriftlichen oder filmischen Tutorial?
- Verwenden Sie gerne ein Hörbuch zum Thema und lernen ganz nebenbei beim Zuhören?
- Oder lieben Sie den Austausch mit anderen, um so richtig in ein Thema einzutauchen?
Das führt uns zu den 6 Lerntypen, die Bildungsverantwortliche kennen sollten (nach Wahrnehmungskanal gemäss Vester):
- Der visuelle Lerntyp: Diese Lerner speichern Wissen am besten ab, in dem sie es mit den Augen scannen – also in Textform, als Bild, Grafik oder Video. Die textliche Aufbereitung von Lerninhalten ist also effektiv. Dabei ist eine spannende Abwechslung wichtig, indem Bild, Video und Text harmonisch kombiniert werden.
- Der auditive Lerntyp: Gute Zuhörer lernen auditiv am intensivsten und verankern ihr Wissen demnach beispielsweise auf dem Arbeitsweg mittels Hörbücher. Der auditive Typ liebt es, wenn ein Sachverhalt mit Sprachaufzeichnungen veranschaulicht wird. Auch Wissen in Textform schreckt den auditiven Typ nicht ab, weil er sich den Inhalt laut vorlesen kann.
- Der haptische Lerntyp: Der Wissensfunke springt hier am schnellsten über, wenn das Gelernte greifbar gemacht wird – bestenfalls, in dem er das Produkt ertasten kann. Ganz nach dem «learning-by-doing» Prinzip möchte der haptische Lerntyp das Gelernte in der Praxis erproben.
- Der kommunikative Lerntyp: Diese offenen Persönlichkeiten lieben es, beim gemeinsamen Austausch mit anderen ins Thema einzutauchen, um Wissenslücken zu füllen und das Know-how durch den Dialog zu festigen. Das Social Learning steht bei diesem Lerntyp also klar im Mittelpunkt.
- Der analysierende Lerntyp: Wer diesen Lerntyp ansprechen will, sollte das Wissen klar strukturiert und anhand fundierter Zahlen und Fakten vermitteln. Analysierende Menschen möchten Lerninhalte in logischer Reihenfolge und aufeinander aufbauend lernen. Bestenfalls erhalten sie fortlaufend Inputs zum nächstfolgenden Lernschritt.
- Der problemlösende Lerntyp: Diese Persönlichkeiten erzielen die besten Lernerfolge, wenn sie die Herausforderung auf eigene Faust durchdenken und meistern können. Das Lernen soll für sie eine spannende Entdeckungsreise sein, in der sie gefordert werden und dabei die bestimmte, selbst erarbeitete Lösung fokussieren.
Alle sechs Lerntypen haben im Lernprozess eine andere Herangehensweise. Das vermittelte Wissen wird entsprechend auf individuelle Weise verarbeitet und verankert. Die Praxis zeigt, dass reine Lerntypen eher selten sind. Meistens setzt sich die Lernstrategie eines Mitarbeitenden aus den Eigenschaften verschiedener Lerntypen zusammen. Deshalb ist es wichtig, im e-Learning die Bedürfnisse aller Lerntypen einzubeziehen.
e-Learnings gestalten, die alle Lerntypen ansprechen
Bildungsverantwortliche leiten aus den Vorlieben der Lerntypen passende Lernstrategien ab. Entsprechend sollten die Massnahmen bei der e-Learning Erstellung gewichtet werden. Im Idealfall schaffen es Publisher mit dem Einsatz der richtigen Techniken, ihre e-Learnings so vielfältig und abwechslungsreich zu gestalten, dass sie damit alle Lerntypen abholen können.
Mit diesen Praxistipps gelingen e-Learnings für alle Lerntypen
Bildungsverantwortliche erreichen die besten Lernerfolge bei den Mitarbeitenden, wenn sie das Wissen für verschiedene Lerntypen erlebbar machen. Das bedeutet nicht, dass Wissen in jedem Fall hörbar, visualisiert, mit Zahlen belegt und tastbar sein muss. Vielmehr geht es um kreative Techniken, welche die e-Learnings abwechslungsreich und attraktiv gestalten. Die besten Ideen und Methoden dazu erhalten Unternehmen mit dem Ideenkatalog Lerntypen von easylearn. Entdecken Sie die Stärken und Lernstrategien der verschiedenen Lerntypen und erstellen Sie so e-Learnings, mit denen Sie alle Lerntypen ansprechen.