Blended-Learning-Strategien: So kombinieren Sie Präsenz und Online sinnvoll

Autor

Stefan Bucher

Datum

25. Juni 2025

Blended Learning ist eine echte Chance für gezielte und flexible betriebliche Bildung. Lernen Sie die wichtigsten Modelle kennen und finden Sie mit dem kostenlosen Selbsttest heraus, welches davon am besten zu den Bedürfnissen Ihres Unternehmens passt. 

Mehr Wirkung durch clevere Kombination

Blended Learning, auch integriertes Lernen, verbindet Präsenzunterricht mit digitalen Lernformen wie e-Learnings, Lernvideos oder Webinaren. Denn mit der sich wandelnden Arbeitswelt ändern sich auch die Anforderungen an die betriebliche Bildung. Weder Präsenztrainings alleine noch rein digitale Lernformate erfüllen diese – das flexible Blended Learning hingegen vereint die Stärken beider. Wieso Fachpersonen mehrere Tage für Präsenzunterricht blockieren, wenn sie sich die Theorie selbstständig aneignen können? Und was bringt das beste Erklärvideo, wenn es nicht sinnvoll in einen Lernpfad eingebettet ist?

Mit gutem Grund ist Blended Learning heute aus der betrieblichen Bildung nicht mehr wegzudenken: Es passt sich an unterschiedliche Vorkenntnisse und Lernbedürfnisse an, unterstützt den Transfer in die Praxis und erlaubt zeit- sowie ortsunabhängiges Lernen. Gleichzeitig profitieren Unternehmen von weniger Wissensverlust trotz Fluktuation sowie höherer Effizienz bei reduzierten Kosten und geringerem Aufwand. Und von einer flexiblen Weiterbildung, die sich nahtlos in den Arbeitsalltag integriert.

 

Passt Blended Learning zu meinem Unternehmen?

In den meisten Fällen lautet die Antwort «Ja». Besonders wirksam ist Blended Learning, wenn Theorie und Praxis sinnvoll ineinandergreifen sollen oder der Austausch einen wichtigen Stellenwert hat. Hier schafft das Lernkonzept genau die Flexibilität, die moderne Weiterbildung braucht. Typische Beispiele für den Einsatz sind:

  • Schulungen mit Praxisbezug, etwa in der Führungsentwicklung.
  • Beim Onboarding schafft Blended Learning eine ideale Verbindung aus strukturiertem Wissenstransfer und persönlichem Austausch. 
  • Für heterogene Zielgruppen, mit unterschiedlichen Vorkenntnissen, Lernpräferenzen oder Lerngeschwindigkeiten, lassen sich individuelle Lernpfade entwickeln.
  • Schichtbetriebe, in denen Lernen zeitlich flexibel stattfinden muss
  • Unternehmen mit mehreren Standorten, die Präsenzphasen reduzieren und digital vernetzen wollen
  • Bei knappen Ressourcen: Wenige interne Trainer:innen, knappe Zeitfenster oder begrenzte Reisebudgets. 

 

Welche Blended-Learning-Strategien gibt es?

Blended-Learning lässt sich grob in drei Kategorien einteilen: Fokus auf Präsenz, auf digitalem Lernen oder eine ausgewogene Kombination zwischen Präsenz und Digital. Viele Unternehmen kombinieren diese Modelle zudem mit weiteren Formaten wie Microlearning oder Gamification.
 

Modelle mit Fokus auf Präsenzunterricht

Face-to-Face-Driver-Modell: Der Präsenzunterricht wird hier durch digitale Inhalte wie Videos, PDF oder kurze Übungen ergänzt, ohne dass diese zwingend notwendig sind. Sie sind also nicht didaktisch integriert. 
Typische Einsätze: Klassische Trainings mit persönlicher Begleitung, sensible Themen oder bei geringer digitaler Reife im Unternehmen.

Erweiterndes Modell: Hier sind die digitalen Inhalte fester und regelmässiger Bestandteil des Lernpfads. Dennoch begleiten und vertiefen diese Elemente den Präsenzunterricht nur. Sie sind nicht zentral für den Lernfortschritt. 
Typische Einsätze: Wiederholungstrainings, Sprachkurse, Produktschulungen.

 

50:50-Modelle

Begleitendes Modell: Präsenz- und Online-Phasen sind hier didaktisch verzahnt, die Inhalte bauen also aufeinander auf und wechseln sich ab. Oft vermitteln digitale Lerninhalte die theoretischen Grundlagen, die anschliessend im Frontalunterricht vertieft, diskutiert oder praktisch angewendet werden. 
Typische Einsätze: Onboarding, Fachtrainings, Pflichtschulungen wie beispielsweise Datenschutz oder Arbeitssicherheit

Rotationsmodell: Hier wechseln sich digitale und analoge Lernphasen in einem festen Rhythmus ab, beispielsweise wöchentlich oder modulbasiert. Die Abfolge orientiert sich an organisatorischen Vorgaben, nicht zwingend an einer didaktischen Logik. Ziel ist es, strukturiert durch verschiedene Lernformen zu führen.
Typische Einsätze: Ausbildungsprogramme und Schulungsreihen. 

 

Modelle mit Fokus auf digitalem Lernen

Flipped Classroom: Bei diesem Modell eignen sich die Lernenden die theoretischen Inhalte selbstständig im Vorfeld an. Die anschliessende Präsenzzeit dient ausschliesslich dem Austausch, Gruppenarbeiten oder der Anwendung in der Praxis. Das Modell lebt vom aktiven Einbringen der Lernenden im Präsenzteil.
Typische Einsätze: Überall dort, wo der Präsenzteil für die Interaktion notwendig ist oder um eine Anwendung zu veranschaulichen. Ein Beispiel sind BLS-Kurse (Basic Life Support), bei denen die Theorie vorab digital erlernt und die Reanimation anschliessend praktisch geübt wird.

Flex-Modell: Das eigenständige Lernen steht hier im Vordergrund. Lernende entscheiden selbst, wann, wo und in welchem Tempo sie lernen. Präsenzphasen sind optional oder werden nur punktuell eingesetzt, etwa für Coaching, Support oder individuelle Rückfragen. 
Typische Einsätze: Internationale Teams, Schichtbetriebe, Unternehmen mit stark dezentralen Strukturen. 

 

So finden Sie die passende Blended-Learning-Strategie für Ihr Unternehmen

Welche Blended-Learning-Strategie am besten passt, hängt in erster Linie davon ab, wie Ihre Rahmenbedingungen, Zielgruppen und Lernziele aussehen. Möchten Sie beispielsweise Pflichtinhalte wie Arbeitssicherheit regelmässig und effizient vermitteln, eignet sich ein begleitendes Modell mit digitalen Basismodulen. Bei Themen wie Führungsentwicklung oder Kommunikation kann der Flipped Classroom ideal sein: Theorie online, Praxis im Seminarraum. Ihre Mitarbeitenden sind zeitlich oder geografisch stark verteilt? Dann bietet das Flex-Modell, wie sein Name schon verrät, maximale Flexibilität. 

Machen Sie den Selbsttest und finden Sie in fünf MInuten heraus, welche Blended-Learning-Strategie Ihr Unternehmen wirklich weiterbringt. 
 

Selbsttest: Welche Blended-Learning-Strategie passt zu meinem Unternehmen?

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